Sportbootmodelle

NIXE - mein erstes Modell

Wie sagt man so schön:"Das Modell NIXE war das Schlüsselerlebnis, das mich zum Schiffsmodellbau brachte." Von diesem Modell kaufte ich Anfang der 60-er Jahre eine Baupackung. Das waren vorbereitete Holzteile und Bauplan mit Beschreibung in einer Kunststofftüte. Wie aus dem Bild ersichtlich, es ist ein Modell ohne Fernsteuerung, nur mit einem kleinen Petrich-Motor und einer Flachbatterie mit 4,5V. Das Ruder ist auf einen festen Winkel und damit vorgegebenen Kurvenradius oder auf Geradeausfahrt einstellbar. Es funktionierte am Badesee alles ganz gut. Das Ruder wurde auf immer größer zu fahrende Kreise eingestellt, bis das Modell in den Wind geriet und quer über den Teich davon schwamm. Ich hinterher. Als das Modell eingefangen war, so langsam fuhr es dann doch nicht, stand fest, ohne Fernsteuerung geht künftig nichts mehr. So fing alles an und dauert bis heute.

NAUTIC

Mit der NAUTIC eröffnete die Frma Graupner sozusagen das Zeitalter der ferngesteuerten, elektrisch angetriebenen vorbildähnlichen Gleitboote. Der Baukasten enthielt neben dem tiefgezogenen ABS-Rumpf alle zum Aufbau des Modells erforderlichen Kleinteile. Mit einem Bürstenmotor der 540-er Klasse (JUMBO 540, 6V) und NiCd-Sinterzellen (7 Zellen, 1,2Ah) kam das Modell mühelos in den Gleitzustand. Es machte für die damalige Zeit riesig Spaß und war durchaus ungewohnt.

Technische Daten des fahrfertigen Modells: Länge = 555mm, Breite = 190mm, Gewicht = 1340g

Freizeitboot, Eigenkonstruktion

Etwa in die Zeit der NAUTIC gehört auch die Entstehung des hier vorgestellten Freizeit- oder auch Tourenbootes. Solche Schiffe gab es in den Gewässern rund um Berlin schon in der Vorkriegszeit. Sie waren eher für gemütliche Ausflüge gedacht, nicht so sehr für schnelle Fahrten. Letzteres gibt es erst in der Neuzeit (Wasserski). Das Modell wurde von mir als Kajütboot ohne ein konkretes Vorbild für das Urania-Buch: "Ferngesteuerte Modelle selbst gebaut" entworfen. Die Vorgaben für die Entwicklung waren: einfacher Bootskörper als Knickspanter aus Holz, Kajüte als ein Teil abnehmbar,  Beplankung aus 1,5mm Sperrholz, Tragfähigkeit für Scheibenwischermotor und Motorradbatterie (Pb) oder Grubenlampenakku (NiCd), die damals erhältilichen Komponenten für den Antrieb. Die Fernsteueranlage war Marke Eigenbau, komplett, auch im Urania-Buch beschrieben (s.a. Abschnitt "Modellelektronik" auf dieser HP). Mit der vorgesehenen Zuladung fuhr das Model verglichen mit heutigen Maßstäben langsam aber total stabil. Die technischen Daten betrugen: Länge = 793mm, Breite = 230mm, Gewicht je nach Ausrüstung = 2,5 bis 3,0kg.

ABC-Modell

Das ABC-Modell war eine Entwicklung von Rainer Wachs. Es sollte ein sehr einfaches Holzmodell (Knickspant), für mehrere Varianten der Aufbauten, mit ausreichender Tragfähigkeit (s.a. Freizeitboot für Urania-Buch) sein, das vor allem für Arbeitsgemeinschaften in Schulen oder Clubs gedacht war. Deswegen war der Bootskörper auch denkbar einfach gehalten und die Aufbauten stark stilisiert/vereinfacht. Trotzdem blieb für die Gestaltung und Ausschmückung des Modells noch viel Spielraum. Es  war erstaunlich, wie viel Phantasie die Kinder und Jugendlichen dabei entwickelten. Bei manch Einem wurde dadurch die Liebe zum Schiffsmodellbau oder sogar das Interesse für einen maritimen Beruf geweckt.

MÜRITZ

Die MÜRITZ ist unter den Baukastenmodellen ebenfalls ein Oldtimer. Sie wurde von Karl Schulze aus Leipzig in tiefer DDR-Zeit entwickelt und von der Fa. Krick etwa 2014 als Neuauflage herausgebracht. Die MÜRITZ weist ähnliche Merkmale wie die voranstehend beschriebenen Modelle auf. Sie sollte aus Holz in einfacher Bauweise anzufertigen sein und genügend Zuladung ermöglichen. Herausgekommen ist ein Modell das wirklich den Charme des Oldtimers hat, sicher fährt, eine stattliche Zuladung ermöglicht und nicht gerade sehr schnell ist aber sich stabil in fast allen Fahrzuständen verhält. Die Kajüte mit angebauter Plicht ist in einem Stück abnehmbar. Damit ist der Modellinnenraum ideal zugänglich. Die Antriebs- und Fernsteueranlage macht da schon fast einen wenig verlorenen Eindruck. Nichts desto trotz, es ist ein unkompliziertes Modell, das auch einem Anfänger keine Schwierigkeiten bereitet und in recht kurzer Zeit fahrfertig herzustellen ist.

SCIMITAR SPEED

Die SCIMITAR SPEED ist ein Baukastenmodell der Fa. Graupner. Sie vertritt die neue Generation schneller Freizeit- und Fahrtenboote. Der Rumpf ist ABS tief gezogen mit Knickspant. Mit einem 600-er Bürstenmotor und 7 NiMH- zellen kommt das Modell mühelos in den Gleitzustand und ist dabei auch in den Kurven absolut sicher. Es macht Spaß damit zu fahren. Auf Grund ihrer absolut sicheren Fahreigenschaften war die SCIMITAR SPEED für mich der Versuchsträger zur Erprobung verschiedener Propeller, Motoren und Fahrbatterien.

VOLERE

Das Modell VOLERE hat auch den Beinamen "Perle vom Gardasee", wie ich meine zu recht. Es handelt sich um ein ausgesprochen schönes Modell. Es beeindruckt mit sehr guten Fahrleistungen auf dem Wasser und ist auch mit seiner Qualität und den liebevoll gestalteten Details ein Hingucker auf der Vitrine im guten Zimmer. Das Modell hat die Maße: Länge = 560mm, Breite = 190mm, Gewicht = 1512g, fahrfertig. Man kann die VOLERE also ohne Probleme für den Transport unter den Arm nehmen. Das Modell wird fahrfertig geliefert. Zu den Einbauten gehören neben Empfänger, Servo, die Fahrbatterie (NiMH 7 Zellen/1600mAh), der wassergekühlte 30A-Fahrtregler und der Antriebsmotor (Typ 550, Bürstenmotor, wassergekühlt). Der Antrieb wirkt auf einen zweiflügligen Rennpropeller (Kunststoff, 32 x 1,6 mit Drive Dog/Mitnehmer). Mit dieser Bestückung geht das Modell sicher durch die Kurven und erreicht bei Vollgas mühelos den Gleitzustand (Gleiten auf dem letzten Drittel des Rumpfbodens). Bei Halbgas fährt das Modell wie unter einer Wasserglocke, beeindruckend. Mit den genannten technischen Daten  ist die VOLERE  ausgesprochen handlich. Die großen Öffnungen die entstehen, wenn die Plicht als ein Teil und die Motorraumabdeckung abgenommen werden. Sie  erleichtern wesentlich die Wartung und den Betrieb (Batteriewechsel) des Modells.

Lugano

Die LUGANO ist wie die VOLERE ein sehr schönes schnittiges Modell in Mahagonioptik. Die LUGANO ist mit den Maßen: Länge = 630mm, Breite = 176mm und dem Gewicht = 1,66kg etwas schlanker als die VOLERE aber hochbordiger. Mit dieser Rumpfkonstruktion ist die LUGANO flott unterwegs, hat aber in den Kurven nicht die Sicherheit der VOLERE. Man kann wie im Leben auch beim Bootsbau nicht alles auf einmal haben. Mit der Ausrüstung 7,2V-Akku (NiMH oder LiPo), einem Bürstenmotor 29 x 55 und einem Propeller 31,5 x 1,6 ist die LUGANO in Fahrt ein sehenswetes Sportboot, das auch sicher in die Gleitfahrt kommt. Der Rumpf besteht ebenfalls aus GFK. Allerdings sind die Einbauten vor allem die Plicht recht schwer. Sie sieht zwar gefällig aus, hat aber noch Einsparpotential beim Gewicht. Vielleicht ist das auch der Grund für das kippelige Kurvenverhalten. Nichts desto trotz, es ist ein schönes Modell, das als Standmodell ein gleich gutes Bild wie als Fahrmodell abgibt.