Rennmodelle

F1E-1kg-Modell

Dieses F1E-1kg-Modell ist eine Konstruktion von Lutz Schramm aus Erfurt und stammt aus den 70-er Jahren. Es ist ausgestattet mit einem 540 Mabuchimotor und einem Eigenbaupropeller. Als Antriebsakku dienten Silber-Zink-Zellen aus militärischen Beständen. Das Modell ist aus Balsa aufgebaut und auf der Gleitfläche mit Glasseide und Polyesterharz (GFK) beschichtet. Das Modell ist sehr schnell und kurvenstabil, L. Schramm wurde damit DDR-Meister.

FSR-V-Modelle

Wer schnelle Modelle liebt, die richtige Rennatmosphäre mit dem Geruch nach verbranntem Öl und der entsprechneden Geräuschkulisse, der kommt an den FSR-V-Modellen nicht vorbei. So ging es auch mir. Ich konnte meine jüngere Tochter für den Modellrennsport gewinnen, der Vater kümmerte sich um die Technik. Aus Kostengründen fuhren wir Modelle der kleinen Klassen FSR-V-3,5 und FSR-V-6,5 (heute FSR-V-7,5). Die abgebildeten Modelle (3,5 und 6,5) sind Konstruktionen von Lutz Schramm. Die Tochter war mit Begeisterung bei der Sache, obwohl sie nie einen Titel erwarb.

FSR-E-Modelle

Neben den FSR-V-Modellen gibt es dem Zug der Zeit entsprechend auch FSR-E-Modelle in verschiedenen Klassen der NAVIGA (Weltorganisation für Schiffsmodellbau und Schiffsmodellsport). Der deutsche Dachverband für Schiffsmodellbau und Schiffsmodellsport ist der "nauticus", der Mitglied der NAVIGA ist, die dann die Welt- und Europameisterschaften austrägt. Als Beispiel für ein FSR-E-Modell sei die MEGA DRAGSTAR gewählt, die aus einem Graupner-Baukasten aufgebaut wurde. Die MEGA DRAGSTAR ist selbst aufrichtend (bei einer Kenterung) und verfügt über einen sogenannten Oberflächenantrieb (halbgetauchter Propeller), der höhere Geschwindigkeiten bei gleicher Motorleistung ermöglicht.

Modell eines Offshorrennbootes

Das Rennmodell "COBRA" ist der stilisierte Nachbau eines Offshorerennbootes aus einem Graupner-Baukasten. Das Besondere an diesem kleinen Modell ist der Antrieb der Propellerwelle über ein Kardangelenk direkt vor dem Ruder, wobei der Propeller selbst im Ruder gelagert ist. Der Propeller schwenkt folglich bei jedem Ruderausschlag mit und bewirkt eine sehr gut Steuerfolgsamkeit des Modells.  Das Modell hat eine sehr stabile Fahrweise und durchfährt auch enge  Kurven mit hoher Geschwindigkeit.

Rennmodell KEY WEST

Das Graupner-Modell KEY WEST reizte mich wegen der Bauform als Katamaran. Die beiden Schwimmer verbunden mit dem sich bei höherer Geschwindigkeit unter dem Rumpf bildendem Luftpolster (hebt das Modell aus dem Wasser) verringern den Fahrwiderstand und ermöglichen so eine höhere Modellgeschwindigkeit bei gleicher Motorleistung.

Mini Sprint 400

Das Modell Mini Sprint 400 aus einem Graupner-Baukasten ist ein kleines (45cm lang) Spaßmodell. Es ist die Nachbildung eines schnellen Festrumpfschlauchbootes für den Offshorebetrieb. Die Besonderheiten dieses Modells sind die gestufte Gleitfläche, der Oberflächenantrieb (halbgetauchter Propeller) und die Trimmklappen am Spiegel. Mit einem 400-er Bürstenmotor und einem 7/500mAh- Akku ereicht das Modell erstaunliche Fahrleistungen.

Vorbildgetreues Offshore-Rennmodell B-24

Die B-24 mit ihrem futuristischen Design stammt aus einer schwedischen Bootswerft. Die Fa. Graupner vertrieb den Baukasten des in Epoxi-Bauweise hergestellten Modells. Als Monorumpfgleitmodell ist es konsequent auf stabile Fahrweise (V-Form mit Längsstufen) und geringen Widerstand (Querstufen in der Gleifläche), also hohe Modellgeschwindigkeit ausgelegt. Das Modell konnte wahlweise mit zwei Motoren und damit auch zwei Oberflächenpropellern angetrieben werden, oder mit einem Z-Antrieb. Mich reizte der Z-Antrieb als technische Novität bei den Rennmodellen. Die Erprobung des Modells zeigte dann, dass der Z-Antrieb hinsichtlich Wirkungsgrad/Geschwindigkeit und Richtungssteuerung des Modells alle Erwartungen erfüllte. Bei der Modelllänge von 665mm und 2kg Gewicht handelt es sich durchaus um ein transportfreundliches Modell, das richtig Spaß macht.

RHODE ISLAND - der Rennkatamaran

Das Modell der Rhode Island ist einem Klassenrennboot mit Außenbordmotor nachgebaut. Es wird von der Fa. Graupner als fahrfertiges Modell angeboten, ohne Fernsteuerung und ohne Fahrakku. Es handelt sich um ein Modell, das sehr hohe Geschwindigkeit bei stabiler Fahrweise erreicht. Man sollte also entsprechend Platz auf dem Wasser und gute Reflexe beim Steuern haben. Der Außenbordmotor verfügt über einen wassergekühlten Brushles-Innenläufer-Motor der den Propeller direkt über eine Flexwelle antreibt. Beim Steuern des Modells wird das gesamte Aggregat mit verkleidetem Motor und Propellerlagerung geschwenkt. Das bewirkt eine gute Steuerfolgsamkeit des Modells. Beim Modell kann wie beim großen Vorbild bei Fullspeed schon eine kleine Welle zum Abheben des Modells und zum unfreiwilligen Überschlag (Salto rückwärts) führen. Um durch solche Ereignisse keinen Schaden zu erleiden, ist der RC-Raum mit einer Folie abgeklebt. Um die Lage des Modells nach einem Salto auch auf größere Entfernungen gut zu erkennen, ist der Bootsboden entsprechend farbig gestaltet. Der RC-Raum ist recht beengt (62mm breit). In ihm muß der wassergekühlte Fahrtregler (75A), die Fahrbatterie (LiPo 3s/2200mAh) und der Empfänger mit Servo sowie Telemetrie Platz finden.  Das Modell ist über alles (auch Außenbordmotor) 76cm lang, 24cm breit und fahrfertig 1300g schwer.

Formel 1 als Modell

Das F 1-Modell hat sehr große Ähnlichkeit in Form und Größe mit der Rhode Island. Allerdings ist es zu einem wesentlich niedrigeren Preis bei den Händlern zu haben als die Rhode Island. Bei näherem Hinsehen ist der Grund dafür ersichtlich. So bestehen der Rumpf und die Kabine aus geblasenem ABS und der Außenbordmotor ist nur eine Attrappe. Die Kabine ist nicht besonders abgedichtet und wird mit vier Klipsen, wie man sie von Automodellen kennt, gesichert. Im Modellinneren befindet sich der Motor. Die Kraftübertragung zum Propeller erfolgt über eine Flexwelle und ein Kardangelenk. Das Fahrverhalten und die Fahrleistungen der F 1 erreichen nicht die der Rhode Island. Bei einem eventuellen Crash ist mit größeren Schäden an dem ABS-Rumpf zu rechnen. Also ist die F 1 nur bedingt für Regatten geeignet.

SEA FIRE - ein Hydro als Rennmodell

Die Bauform der Sea Fire wird als Hydro bezeichnet. Im Unterschied zur Rhode Island und der F 1 befinden sich die beiden Schwimmer nur im Bugbereich. Die Rumpfunterseite ist wiederum so gestaltet, dass sich bei schneller Fahrt ein Luftpolster unter dem Rumpf bildet und diesen aus dem Wasser heraushebt. Die Sea Fire wird als fahrfertiges Modell geliefert. Es sind nur noch die Fahrbatterien und die RC-Anlage selbst zu stellen und einzubauen. Die Fahrbatterie ist in zwei einzelne Batterien geteilt, die in den Schwimmern ihren vorbereiteten Platz finden und herstellerseitig in Reihe geschaltet sind. Mit einer 4s-LiPo ist das Modell jedoch übermotorisiert. Bei Vollgas erreicht das Modell sehr schnell die Grenze, bei der man noch sicher steuern kann. Außerdem ist der Schwerpunkt nicht optimal. Ich stellte das Modell also auf eine 3s LiPo-Batterie um, die ihren Platz quer liegend zwischen Motor und Fahrtregler fand. Dann fährt das Modell immer noch ausreichend schnell und stabil. Der Notaus-Stecker wurde nachträglich eingebaut. Der unter dem Notaus sichtbare schwarze Punkt ist ein Gummistopfen, der die Öffnung verschließt, über die eingedrungenes Wasser aus dem Rumpf abgelassen werden kann. Das ist sicher sinnvoll, da der Deckel aus Epoxi nicht passt und Nacharbeit  erfordert.

BABY BULLET

Um 2010 entwickelte sich eine Szene unter den Schiffsmodellliebhabern, die ihre Liebe den vorbildgetreuen Modellrennbooten in Holzbauweise geschenkt hatten. Diese Szene unter Federführung von J. Schwarzer gab sich die Bauregeln und die Wettkampfbestimmungen für die neue Wettkampfklasse 152. 152 deswegen, weil die Modelle im Maßstab 1 : 5,2 für die Wettkampfteilnahme gebaut sein müssen. Näheres zu den Klassenbestimmungen (keine nauticus-Klasse), Rennregeln und Terminen erfährt der Leser auf der Homepage www.152vo.org. Wichtig ist, dass die Modelle ein ehemals existierendes Vorbild aus der Zeit von 1924 bis 1960 haben müssen. Die Modelle sollen für die Wettkampfteilnahme streng vorbildgetreu (skale) nach Plan gebaut sein. Ferner muß das Modell über einen knieenden Fahrer mit Sportkleidung, Sportschuhen, Schutzhelm und Schwimmweste verfügen. Dem kommt entgegen, dass es ein breites Angebot an Puppen (Männlein und Weiblein) im Maßstab 1 : 6 mit Kleidung und Zubehör gibt (www.machinegun.fr), die zugelassen sind. Es gibt die drei Modellklassen:

- Flatbottoms/Utilites (Glattbodenmodelle)

- Single Steps (Stufenmodelle)

- Dreipunkt Hydros

Das Modell der BABY BULLET aus dem Jahr 1951 (Konstrukteur des Vorbilds ist Dave Switzer) ist ein typischer Vertreter der kleinen Flatbottom-Klasse VO. Mit Außenbordmotor, Brushlessmotor und LiPo-Batterie erreicht es anspruchsvolle Fahreigenschaften und Geschwindigkeiten. Das Erprobungsmodell war mit Telemetrie ausgerüstet. Da die Lauffläche am Heck des Modells völlig plan und glatt ist, verbessert eine Flosse in Schwerpunktnähe die Kursstabilität

Pfennigs Flunder 

Die Pfennig Flunder ist ein deutsches Rennboot aus dem Jahr 1948, konstruiert von Franz Pfennig (Länge = 2,90m, Breite = 1,19m), und heute noch im Deutschen Technikmusum in Berlin zu besichtigen. Man kann also auch 152-Modelle nach deutschen Vorbildern bauen. Etwa aus dieser Zeit stammt auch das Rennboot GST 1, dessen Planunterlagen in der GST-Zeitschrift "Seesport" (Heft Februar, 1955) veröffentlicht wurden. Diese Unterlagen und die vom Pfennig-Rennboot agbenommenen Maße waren dann die hilfreiche Grundlage für den Bau des Pfennig-Modells. Beim Bau und der Erprobung des Pfennig-Modells half mir mein Modellbaufreund H. Keil aus Erfurt. Das Pfennig-Rennboot gehört zu den Stufenrennbooten, denn im Bootsboden ist in Schwerpunktnähe eine Querstufe eingefügt, die zum Strömungsabriss und damit zur Widerstandsminderung führt. Ansonsten entspricht das Pfennig-Modell den 152-Klassenbestimmungen: Das Modell ist vorbildgetreu aus Holz gebaut, das Vorderteil mit Segeltuch bespannt, der Fahrer kniet, das Lenkrad bewirkt über Seilzüge das Schwenken des Außenbordmotors (Fahrtrichtungsänderung). Das Modell hat ebenfalls eine stabilisierende Flosse am Kiel in Schwerpunktnähe.

 

SPITFIRE

Ein neuer Trend, in diesem Fall die 152-Modelle, ruft, sobald sie Absatz versprechen, auch die Modellbauindustrie auf den Plan. In diesem Fall war es die Fa. aeronaut, die schon bald das Modell Spitfire im Maßstab 1 : 5,2 anbot. Die Spifire ist ebenfalls einem großen Vorbild nachgebaut. Es gibt davon eine Glattboden- und eine Stufenversion. Die hier vorgestellte SPITFIRE ist ein Stufenmodell. Allerdings muß für die Wettkampfteilnahme noch wesentlich an der Vorbildtreue gearbeitet werden. Aus dem Baukasten lässt sich ein sehenswertes Rennmodell in kurzer Zeit und ohne großen Aufwand aufbauen, das auch über gute Fahreigenschaften verfügt. Die Mahagonioptik ist sehenswert. Der Notausstecker rechts neben dem Lenkrad wurde nachgerüstet. Er dient in Havariefällen zum zuverlässigen Abschalten des Motors (Propeller dreht sich auf keinen Fall, keine Verletzungsgefahr) und kann gleichzeitig als EIN- und AUS-Schalter der gesamten RC-Anlage genutzt werden. Vorteil: Das Modell wird auf der Werkbank zu Hause komplett fahrbereit ausgerüstet und erst am Teich durch Einstecken des Notaussteckers scharf/fahrfertig gemacht.

 

 

Pfennigs Rundnase

Franz Pfennig war in seiner Zeit ein erfolgreicher Konstrukteur, Bootsbauer und Rennfahrer. Für stärkere Motoren mussten auch größere Rennboote gebaut werden. Dem Zug der Zeit entsprechend entstanden die Rundnasen/Hydros. Eine solche Pfennig-Rundnase befindet sich im Museum Ludwigsfelde bei Berlin (Länge ohne AB = 3,88m, Breite über Schwimmer = 1,60m). Dieses Vorbild diente zum Nachbau eines 152-Modells, bei dem mich mein Freund H. Keil aus Erfurt wieder tatkräftig unterstützte. Die Pfennig-Rundnase als Modell besitzt einen wassergekühlten Brushless-Innenläufermotor als Bestandteild es Außenbordantriebs und einen ebenfalls wassergekühlten 60A-Fahrtregler im Innenraum des Modells, direkt vor dem Spiegel platziert. Die Fahrbatterie und restliche Elektronik sind im geschlossenen Bugbereich vor dem Fahrer untergebracht.

AIRMARINE

Die AIRMARINE wird als Baukasten von der Fa. aeronaut angeboten. Sie ähnelt sehr stark dem Pfennig-Rundnasenmodell und entspricht in den Abmessungen (Länge Rumpf = 685mm, Breite = 685mm) einem 152 VX-Modell. 152 VO ist Klasse für die kleinen und 152 VX für die großen Modelle. Für eine Wettkampfteilnahme findet man die Planunterlagen für die AIRMARINE im Internet, um das Modell hinsichtlich Vorbildtreue entsprechend nachzubessern. Das hier vorgestellte Modell wiegt fahrfertig 2,31kg und ist mit LiPo 3s/4000mAh, Außenbordaggregat Aqua Race 60 oder vergleichbarem Gerät ausgerüstet. Das Modell ist beim Fahren schnell und sicher in den Kurven. Außerhalb des Wassers besticht die AIRMARINE vor allem durch die glänzende Mahagonioptik.

SAUCY SHINGLE

Saucy Shingle heißt übersetzt Springender Stein, soll sicher bedeuten, dass sich das Modell ähnlich leicht über das Wasser bewegt, aber mit dem Unterschied, am Ende nicht unterzugehen. Die SAUCY SHINGLE ist aus einem Baukasten gebaut, den Rob Bulk für die Firma RBC-Kits (Niederland) entworfen hat. Sie ist mit der Länge = 685mm und der Breite 375mm eher ein Hydro für die kleine 152VO-Klasse. Trotzdem erreicht sie ansprechende Fahrleistungen und Geschwindigkeiten. Allerdings sind im Vergleich zu den größeren Hydro wie z.B. Pfennig Rundnase, die Einbauverhältnisse für Batterie und RC-Anlage arg beengt. Wer aus dem Baukastenmodell ein 152 VO-Wettbewerbsmodell machen möchte, findet die Zeichnungsunterlagen für die manntragende Version nebst Text in der Zeitschrift "Popular Mechanics, Heft 03/1965.

RENNER 32 - die Dreikantfeile von 1932

Dreikantfeile nennt man Monorumpfboote mit ausgesprochener V-Form. Durch diese V-Form erreichen die Originale wie auch die Modelle eine absolut sichere Kurvenlage, auch bei höheren Geschwindigkeiten. Das Modell RENNER 32 ist im Maßstab 1 : 5 komplett aus Holz aus dem Baukasten der Fa. Kuhlmann (www.modellbautechnik-kuhlmann.de) entstanden. Als Fahrerpuppe eignet sich ein Exemplar aus der Kollektion der 1:6 -Modelle, voll bekleidet mit Helm, Sportschuhen und Schwimmweste. Bei der Modellgröße (Länge = 700mm und Breite = 255mm) hat man keine Probleme mit einer etwas größeren Antriebsanlage. In meinem Modell sind ein LiPo-Akku 3s, 4000mAh, mit Fahrtregler 90A verbaut. Fahrtregler und Motor (Typ 2848SL, 3900kV, Brushless Innenläufer) sind wassergekühlt. Der Außenbordgrundkörper stammt aus einem ehemaligen 3,5cm³ -Verbrenner, vertrieben von www.hydromarine.de. Das Holz des Baukastens ist recht spröde und sehr hell. Der farbigen Gestaltung des Modells kommt das entgegen. Der Bootsboden erhielt eine Lage Glasseide (49g/m²) mit Epoxidharz.