Seenotrettungsmodelle II

Seenotrettungsboot LÜBECK von 1942

Die LÜBECK ist wie schon die Überschrift zeigt etwas betagt. Mir gefiel das Modell wegen seiner zeitgemäßen Detailgestaltung. Da die Firma Sievers einen Bausatz davon vertreibt (www. modellbau-sievers.de) und mir mein Freund H. Golchert beim Aufbau kräftig helfen wollte, war der Kauf eine abgemachte Sache.  Die äußere Form des Modells gleicht mehr einer Nussschale und so fährt es dann auch. Schön langsam mit großer Bugwelle aber auch bei bewegtem Wasser sehr stabil und sicher. Mit den technischen Daten (Länge = 670mm, Breite = 207mm, Gewicht 3,72kg, 1 Propeller = 3flüglig, 45x0,52, M4, Bürstenmotor = Speed 600 Turbo, 8,4V, 6 Zellen NiMH/3700mAh oder LiPo 2s, 4200mAh) ist es nicht gerade groß aber gewichtig. Bei solch einem Modell wäre es schade, verzichtet man auf technische Funktionen wie Beleuchtung oder Dieselgeräusch. Die LÜBECK wurde auf jeden Fall damit ausgestattet. Vom Original entstanden 12 Einheiten, von denen mit Sicherheit nicht eine der anderen glich. Der Modellbauer hat damit bei den Details der LÜBECK einige Gestaltungsfreiheit, die jedoch nicht übertrieben und immer zeitgemäß sein sollte. An den Aufbauten des Modells hat man seine Freude, auch wenn viel Arbeit darin steckt. Bei der Betrachtung der Rumpfgestaltung fällt eine Besonderheit auf, es sind die beiderseitigen Bürzel neben dem Propeller. Am Original waren sie sicher zum Schutz des Propellers bei Grundberührungen gedacht. Ob sie Praxistauglich waren, sei dahingestellt. Man findet sie nicht mehr, bei später gebauten Rettungseinheiten.

Seenotrettungskreuzer ARKONA vom Typ 1380

Der Seenotrettungskreuzer vom Typ 1380 war eine Entwicklung der Yachtwerft Berlin aus den 70-er Jahren. Von ihm entdeckte ich auf der Leipziger Mess ein Modell, das mir auf den ersten Blick sehr gut gefiel. In einigen Merkmalen ähnelte es stark den Seenotrettungskreuzern der DGzRS, mit dem schlanken seetüchtigen Rumpf, dem Waldeck mit Heckaufschleppe und Beiboot sowie den zwei starken Maschinen (Sicherheitsreserve). Ich fotografierte das Modell von allen Seiten und erbat von der Werft den Generalplan und Spantenriss für Veröffentlichungen und den Nachbau. Beide Wünsche wurden in überraschender Weise erfüllt. Mit dem Modellnachbau dauerte es jedoch einige Zeit. Erst als ich meinen Modellbaufreund H. Keil aus Erfurt für das Projekt gewinnen konnte, wurde etwas daraus. Auf der Grundlage der bei mir vorhandenen Unterlagen baute H. Keil das Modell in Spantbauweise, mit Leisten beplankt sowie innen und außen mit GFK beschichtet. Heraus kam ein bestechend schönes Modell, das mit Sicherheit nicht noch ein zweites Mal auf dem Wasser schwimmt.

Das einzige zugekaufte Teil ist das Schlauchboot in der Heckaufschleppe. Bei der Technik des Beibootes gingen die Konstrukteure andere Wege als die der DGzSR-Schiffe mit Beiboot. Das Beiboot, ein leichtes Schauchboot, wurde mit einer Handwinde in der Heckaufschleppe abgelassen und /oder aufgezogen. Dazu mußte das Schlauchboot erst einmal soweit aufgezogen werden, damit die Heckklappe nach innen herabklappt und so die Öffnung freigibt. Das Beiboot kann dann in das Wasser abgleiten oder aus dem Wasser aufgeslipt werden. Bei Fahrt voraus des Mutterschiffes verschließt das Beiboot mit seinem Eigengewicht die Heckklappe. Bemerkenswert ist ferner, dass die Naben der Propeller deutlich verlängert sind. Durch diese Gestaltung entsteht ein beruhigter Nachstrom hinter dem Propeller und damit ein geminderter Fahrwiderstand. Am Modell ist das Deckshaus als ein Teil abnehmbar, so dass der Modellinnenraum für Bertieb und Wartung sehr gut zugänglich ist. Bedingt durch den schlanken Rumpf und den Zweischraubenantrieb hat das Modell eine exakte Ruderfolgsamkeit in der Kurve und bei Geradeaus- und Rückwärtsfahrt. Für ein Rundspantmodell nicht selbstverständlich. Die technischen Daten des Modells: Maßstab = 1 : 34, Länge = 895mm, Breite = 190mm, Gewicht = 3.900g, Fahrakku = LiPo 3s, 5000mAh, 2 Bürstenmotoren Schaffer 12V,   2 Propeller gegenläufig 40x0,52, M4, dreiflüglig.