Modellsegeljachten

Das Bauen und Experimentieren von und mit motorgetriebenen Modellbooten führte mich irgendwann auch zur Beschäftigung mit dem Segelboot und der Physik des Segelns. Im Manuskript des Urania-Buches: "Ferngesteuerte Modelle selbst gebaut " nahm ich daher auch ein ferngesteuertes Modellsegelboot auf. Es sollte regattafähig sein, also in der Klasse F5-M fahren können und natürlich selbst gebaut werden. Das war gewissermaßen der Anfang. Danach kamen dann noch zwei in den 70-er Jahren aktuelle Konstruktionen für die Klassen F5-M und F5-X und das vorbildgetreue Segelyachtmodell OPTIMIST hinzu. Da jedoch meine Erfolge im Rahmen von DDR-Segelwettbewerben ernüchternd waren, erlahmte das Interesse an dieser Spezies des Schiffsmodellbaus nach und nach.

Modellsegelyacht der Klasse F5-M für den Selbstbau

Modellsegelyacht der Klasse F5-M in Holzbauweise

Diese Modellsegelyacht ist 1,27m lang und entspricht damit den NAVIGA-Vorschriften der Klasse F5-M. Da die Yacht von mir für den Selbstbau konzipiert war, ist der Rumpf eine Knickspantkonstruktion, die mit Sperrholz beplankt wurde. An der Kielflosse hängt ein Ballastgewicht von ca. 3kg Blei. Die Segelfläche beträgt 5160cmxcm. Selbst die Segelwinde war eine Selbstbaukonstruktion. Mit dem Modell konnte man sicher keine Regatta gewinnen, aber das Modellegeln war so mit einfachen Mitteln und preiswert zu erlernen. 

F5-M-Yacht, Quelle: Urania-Buch: Ferngesteuerte Modelle selbst gebaut

Regattayacht der Klasse F5-M

Regattayacht der Klasse F5-M in GFK-Bauweise

Lutz Schramm, ein exzellenter Modellbauer aus Erfurt und passionierter Kunstflieger mit Motormodellen, half den Modellseglern, indem er eine Form für ein wettbewerbsfähiges F5-M-Modell entwicklete. Modelle aus dieser Form fuhren dann mehrere Modellsegler der DDR, so auch ich. Der Rumpf eignete sich ebenso für die Klasse F5-X, so dass man recht preiswert in zwei Klassen zu einem guten Modell kam. Nicht nur die Herstellung bzw. die Beschaffung des Rumpfes für ein solches Modell forderte den Modellbauer, auch der Mast sollte den Anforderungen entsprechen und das Segeltuch aufzutreiben, war ebenfalls nicht leicht. Als Spanndraht für den Mast diente Fesselfluglitze. Letztlich galt auch hier die alte Regel: Man muss sich nur zu helfen wissen. Weitere Informationen erhält der Leser in dem erwähnten Urania-Buch.

Vorbildgetreue Modellsegelyacht OPTIMIST

Das Vorbild der Modellyacht OPTIMIST war Ende der 60-er Jahre eine bekannte und erfolgreiche Hochseeyacht der 1-Tonnen-Klasse. Die Firma Graupner brachte dazu den Modellbaukasten heraus, der sicher viele Liebhaber fand. Das Modell ist 104cm lang, die Masthöhe beträgt 1,5m und die Segelfläche 41,5dmxdm. Voll ausgerüstet wiegt das Modell 5,9kg. Die Modellyacht OPTIMIST ist nicht so schnell wie die Modelle der F5-Klassen und kann wegen der offenen Plicht auch nur mit geringer Krängung gesegelt werden, tortzdem macht das Segeln mit ihr ungemein Spaß. Außerdem sieht sie als Modell einfach gut aus.